Ja, mir san mit’m Radl da…

Abgestellte Fahrräder
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Wer hätte da nicht sofort die eingängige Melodie im Ohr?

Die meisten von uns erinnern sich bestimmt daran, wie sie Radfahren lernten, wie Mutter oder Vater das Rad hinten festhielt oder wie man zuerst mit Stützrädchen fuhr – und dann dieses Gefühl von Freiheit, wenn wir es erst ganz alleine konnten!

Ein bisschen von diesem Freiheitsgefühl hat man doch heute noch, sobald man sich auf sein Gefährt setzt! Man kann ganz für sich alleine radeln, zu zweit oder in einer Gruppe, und wenn man sich richtig angestrengt hat, schmeckt die Brotzeit noch viel besser!

Einen anderen Blickwinkel aufs Radeln zeigt das Redaktionsnetzwerk Deutschland:

„Fahrrad statt Auto – diese Wahl ist gut für das Weltklima. Schon wenn jeder und jede knapp zwei Kilometer pro Tag radelt, kann das den CO₂-Ausstoß um mehrere Millionen Tonnen reduzieren, wie Forschende herausgefunden haben. Es zeigte sich auch: Für tägliche Fahrten kommt das Fahrrad nur selten zum Einsatz. In den meisten untersuchten Ländern lag der Anteil der täglichen Fahrradnutzung bei weniger als 5 Prozent. Es gab jedoch zwei Ausnahmen: Dänemark und die Niederlande. Das Forscherteam ermittelte, dass Däninnen und Dänen rund 1,6 Kilometer pro Tag radeln. Die Niederländerinnen und Niederländern sind sogar noch aktiver. Sie legen täglich rund 2,6 Kilometer auf dem Fahrrad zurück“.

Der Verkehrsträgervergleich des Umweltbundesamtes zeigt, dass durch Rad- und Fußverkehr rund 160 g Treibhausgas-Emissionen pro ⁠Personenkilometer⁠ gegenüber dem Pkw eingespart werden können, das ist viel bei 84 Millionen Deutschen. Radfahren schont das Klima wie kaum ein anderes Transportmittel.

Vierzig Prozent aller Autofahrten sind kürzer als 5 km, und nicht immer müssen wir drei Getränkekisten transportieren…

Außerdem ist Radfahren geräuscharm, günstig, sehr gesund (ein bewegungsaktiver Lebensstil erhöht die Lebenserwartung um 5 – 6 Jahre, schreibt der Österreichische Radverbund), usw.

So, dann haben wir hier mal wieder alles gesagt, was Sie eh schon wissen und schon oft gelesen haben.

Stellt sich die Frage: warum radlen dann trotzdem Viele kaum?

Ich vermute, weil wir eine Art „Alles – oder – nichts - Denken“ haben. Wir kennen uns. Wir wissen: wir werden nicht ab jetzt, ab dem Moment der Erkenntnis, alles nur noch mit dem Rad fahren. Also lassen wir’s lieber gleich, es würde uns ja nur Misserfolg bescheren und wir würden damit auch nicht die Welt retten.

Man kann aber auch anders an die Sache herangehen: Ich tu es JETZT, HEUTE nehme ich für diesen Weg das Rad. Morgen und jedes weitere Mal entscheide ich neu. Wir müssen nicht perfekt sein, es reicht, wenn viele von uns immer wieder das Richtige tun. Immer wieder heißt nicht immer! Wir tappen oft in diese Falle, eine Sache nicht zu tun aus Angst, es dann immer zu müssen und das nicht durchzuhalten.

Mit schlechtem Gewissen werden wir sicher nicht den Klima-wandel verlangsamen oder die Artenvielfalt retten. Aber mit ab und zu einer richtigen Entscheidung tun wir wirklich etwas dafür.

Am 13. August gibt es in Beerbach einen Fahrradgottesdienst, es ist zugleich auch der Regional-gottesdienst für alle Gemeinden unseres Dekanates Erlangen-Ost. Näheres dazu finden Sie unter den Veranstaltungen Beerbach in diesem Heft.

Sie sind sehr herzlich eingeladen und vielleicht können wir dann gemeinsam singen „Mir san mit’m Radl da…“

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Cornelia Grob Umweltbeauftragte Beerbach