Sommer, Sonne, Freiheit

Gerade befinden wir uns im zweiten Lockdown während der Pandemie. Wir sind weniger unterwegs und wir hoffen sehr auf eine Art „Sommerpause“ des Virus, die uns einen Urlaub außerhalb der eigenen vier Wände erlaubt, mit Sonne, Licht und neuen Eindrücken jenseits unseres Alltags.

Wir möchten die Natur genießen, etwas sehen, das wir noch nicht kennen, neue Speisen probieren, weit weg sein von Sorgen und Pflichten, entspannt Zeit für uns und unsere Lieben haben, wir möchten frei sein!
Werden diese Bedürfnisse nur erfüllt, wenn ich weit weg reise? Oder kann ich auch Abenteuer oder Entspannung finden an Orten, die nicht tausende Kilometer von meinem Zuhause entfernt sind?
Wer umweltbewußt reisen möchte, stellt sich diese Fragen.

Und wir haben gute Gründe, umweltbewußt zu reisen:
Laut Weltklimarat dürfen die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf jedes Erdenbürgers und jeder Erdenbürgerin 2 Tonnen jährlich nicht übersteigen, um den Klimawandel aufzuhalten. Derzeit kommt jede*r Deutsche auf ca. 11 Tonnen! Solche Zahlen machen die Suche nach klimafreundlichen und gesunden Alternativen dringender denn je.

Wir denken selten darüber nach, weil wir es einfach so gewohnt sind, dass wir an jeden Ort der Welt reisen, sofern wir uns das leisten können. Mit „leisten“ meinten wir bisher unsere finanziellen Mittel. Heute sehen wir, dass wir uns das nicht leisten können, da wir damit große Umweltschäden anrichten und die Klimakatastrophe anheizen.
Die größten Klimasünder unter den Fortbewegungsmitteln sind Flugzeuge. Beim Reisen mit dem Flugzeug produzieren wir 380 g CO2 pro km. Damit erzeugt eine Flugzeugreise 153 Prozent mehr CO2-Emissionen als eine PKW-Reise und 950 beziehungsweise 1900 Prozent mehr CO2 als eine Reise mit der Bahn oder dem Bus, bei gleicher Entfernung.
Die Umweltstiftung WWF hat im Rahmen der Studie „Der touristische Klima-Fußabdruck“ ausgerechnet, dass ein zweiwöchiger Mallorcaurlaub mehr als eine Tonne (t) CO2 pro Person erzeugt. Das ist für das Klima genauso schädlich wie ein ganzes Jahr Autofahren!
Ein Ostseeurlaub verursache hingegen nur 258 kg CO2 pro Person.


Gibt es keine Alternative?
Doch – Sie könnten auch eine große Radtour planen!

Vielleicht machen wir in diesem Jahr also anders Urlaub. Das ist aktiver Klimaschutz.
Für die Anreise zum Urlaubsort prüfen wir die Optionen Reisebus und/oder (Nacht)Zug. Bei Zielen im Ausland hilft dabei u.a. http://www.kopfbahnhof.info/. Umwelt- und klimafreundliche Ferienziele finden wir z.B. unter www.wirsindanderswo.de.

Wir brauchen nicht eine Handvoll 100%ige Klimaaktivisten, sondern viele, viele Menschen, die anfangen, etwas besser zu machen! So können auch Sie dazu beitragen, die Welt für Kinder und Enkel lebenswert zu erhalten. Im 1. Korinther 4, 2 lesen wir dazu: „Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden.“ Diese Treue sollten wir uns leisten.
Fangen Sie in diesem Sommer an! Entdecken Sie das Gute, das ja, wie schon Goethe wusste, oft so nah liegt...

Und hier noch ein Tipp für Ihre Urlaubslektüre:
„Vier fürs Klima“ von Petra Pinzler und Günther Wessel, erschienen bei Droemer. Darin wird der Weg einer vierköpfigen Familie zu umweltbewusstem und klimaschonendem Leben auf sehr unterhaltsame und äußerst informative, faktenbasierte Weise beschrieben.
Das Buch ist komplett umweltfreundlich hergestellt und hat das Umweltsiegel Blauer Engel https://www.blauer-engel.de.

Nun wünsche ich Ihnen Durchhaltevermögen bis wir wieder reisen dürfen, Vorfreude bei Ihren umweltfreundlichen Urlaubsplänen und viel Spaß bei der Lektüre!

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Umweltbeauftragte
Cornelia Grob