Umgang mit Lebensmitteln

Unsere Lebensmittel

Natürlich sollten wir möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen, um Müll und Plastik zu vermeiden (siehe Umweltthema im letzten Kirchenboten). Wir sollten jedoch auch darauf achten, dass wir Lebensmittel aus der Region verwenden. Damit unterstützen wir die Bauern in der Gegend und wir tragen dazu bei, dass nicht unnötig Energie bei Transport und Lagerung verschwendet wird. Wenn Sie Biolandwirtschaft gut finden, helfen Sie den Biobauern, wenn Sie ihre Produkte nicht nur gut finden, sondern auch kaufen.
Es geht doch nichts über eine frisch und reif geerntete Tomate! Die können wir im Sommer genießen, ebenso wie Beeren und anderes Obst und Gemüse aus der Region. Oder vielleicht sogar aus dem eigenen Garten? Frischer geht’s nicht!
Unter heimischehoflaeden.de, dein-bauernladen.de, die-biobauern.de und ähnlichen Seiten können Sie mal auskundschaften, was es in der Region außer Supermärkten noch so gibt.

Nun haben wir also die Köstlichkeiten nach Haus geschafft und wollen sie natürlich auch aufessen. Das scheint jedoch nicht immer zu klappen. Laut der Deutschen Umwelthilfe landen in Deutschland jedes Jahr etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Das entspricht 571 kg Lebensmitteln, die pro Sekunde verloren gehen.
Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfung, vom Acker bis zum Teller, verschwendet. Jede*r kann hier viel tun, denn allein 38% der weggeworfenen Lebensmittel entfallen auf private Haushalte! Das sind etwa 75 kg pro Person und Jahr. Eine erschreckende Zahl, wie ich finde.
Das ist unverantwortlich angesichts von 800 Mio. Hungerleidenden weltweit, jeder*r Fünfte geht abends hungrig schlafen.

„Nahrung wegzuwerfen ist, als würde man vom Tisch der Armen und Hungrigen stehlen“ sagt Papst Franziskus ganz richtig. Und im Lukasevangelium (9, 16-17) lesen wir:
 „Da nahm er (Jesus) die fünf Brote und zwei Fische und sah auf gen Himmel und dankte darüber, brach sie und gab sie den Jüngern, dass sie dem Volk vorlegten. Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgehoben, was ihnen übrig blieb von Brocken, zwölf Körbe.“ Es wurde nichts verschwendet.

Was können wir nun selbst tun, um Verschwendung zu vermeiden?  

1.    Vor dem Einkauf prüfen, was wirklich benötigt wird, nicht hungrig einkaufen gehen, denn dann nimmt man mehr mit als man braucht
2.    Planen, was auf den Tisch kommen soll und einbeziehen, welche Mahlzeiten anfallen (sind alle zu der Mahlzeit daheim und essen mit? Bekommen wir Besuch und brauchen daher etwas mehr?)
3.    Lebensmittel richtig lagern und die Lagerung wenn nötig anpassen, damit sie so lange wie möglich haltbar bleiben
4.    stets einen Überblick haben, welche Lebensmittel vordringlich aufgebraucht werden müssen und diese dann verwerten (siehe Notiz am Schluss diese Beitrags)
5.    auch mal die krummen Gurken oder unregelmäßigen Äpfel oder ein Produkt mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum nehmen, das ich dann zu Hause schnell verbrauche (diese Sachen lassen nämlich viele Menschen liegen, sie werden dann vom Supermarkt weggeworfen, obwohl sie gut essbar waren)
6.    Wenn ich wirklich mehr habe, als verbraucht werden kann, Nachbarn oder Freunde fragen, ob sie etwas haben möchten
Verwertung von übrigem, nichtmehr knackigem Gemüse: alles auf ein Backblech, mit Olivenöl und Zitronensaft beträufeln, mit Knoblauch, Thymian, Salz, Pfeffer würzen und im Ofen bei 180 Grad backen, bis die Gemüse gar sind. Auch Wurst- und Fleischreste können mitverwendet werden und gegen Ende der Garzeit kann man Käsereste darüber geben. Schmeckt jedes Mal anders gut.
Wenn Sie ein eigenes Resteverwertungsrezept haben, das Ihnen gut schmeckt, schicken Sie es mir gern über das Pfarramt zu!

Herzliche Grüße und guten Appetit beim Aufessen
Ihre Umweltbeauftragte der Kirchengemeinde
Cornelia Grob

Quelle: Umweltbüro der Evangelischen Landeskirche in Württemberg