Umweltarbeit in der Evangelischen Kirche in Deutschland und in Bayern

In der letzten Ausgabe des Kirchenboten haben wir uns über den schönen Umweltgottesdienst im Oktober gefreut und Bezug genommen auf einige Ihrer Anliegen und Fragen zum Umwelt- und Klimaschutz.

Seither scheint es, als habe sich die Welt verändert, entsetzt blicken wir auf den Krieg in der Ukraine, und viele von uns beten, spenden und helfen nach Kräften.

Unser Blick, unsere Aufmerksamkeit sind ganz auf das Jetzt, das Heute gerichtet, wie es in einer solchen bedrohlichen Lage selbstverständlich ist. Darüber gerät unser Engagement für die Umwelt, die unsere Lebensgrundlage ist, ins Hintertreffen. Man kann ja nicht alle Katastrophen gleichzeitig im Blick haben: Klima, Pandemie und Krieg. Das überfordert unsere Gemüter.
Deshalb freue ich mich, Ihnen heute gute Nachrichten aus der Umweltarbeit der Kirche bringen zu können!

Ja, unsere Kirche tut etwas für den Umweltschutz.
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat ein Klimaschutzgesetz beschlossen mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein. Nun sind die Landeskirchen, also auch unsere bayerische ELKB, gefordert, ein Landesklimaschutzgesetz zu beschließen. Dies soll auf der Landessynode im Herbst geschehen.
Das muss auch erfolgen, denn das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 24.03.2021 verpflichtet auf Grundlage des Grundgesetzes den Staat zu mehr Klimaschutz – und das gilt auch für die Kirchen und andere Organisationen.
(https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/20…)

Die Kirche stellt uns mit dem Grünen Gockel schon seit einigen Jahren ein sehr gutes Instrumentarium zur Erfassung und Bewertung unserer Emissionen und unserer Umweltfreundlichkeit zur Verfügung.
„Die Kirche“ kann es ja sowieso nicht richten, sondern jede Gemeinde muss es für sich hinkriegen, und besonders schön ist es, wenn viele Gemeindeglieder sich ebenfalls im eigenen Umfeld darum bemühen.

In unserer Gemeinde sind wir da schon ziemlich weit, wie Sie im Umweltbericht sehen können. Der Kirchenvorstand hat in seiner Sitzung am 25.02.2022 den Wechsel zu Grünem Strom beschlossen. Das ist von Bedeutung, denn unser größter CO2-Ausstoß kam bisher von den elektrischen Unterbankheizungen in den Kirchen. Das haben wir jetzt geändert.
Hier finden Sie den Tarif:  https://www.stwl.lauf.de/de/Strom/Oekostrom/
Dieser Strom ist mit dem vertrauenswürdigen Label „Grüner Strom“ ausgezeichnet (https://www.gruenerstromlabel.de//gruener-strom/).

Vielleicht wäre das auch was für Sie?
Nebenbei bemerkt benötigt Grüner Strom auch keine Energien aus z.B. Russland und finanziert so auch keinen Krieg. Die Sonne scheint für alle und gehört niemandem.

Auf den grünen Kärtchen im Umweltgottesdienst wollten Sie auch wissen, ob Kollekten an Umweltschutzorganisationen gespendet werden. Nein, denn den Gemeinden wird von der Landeskirche und dem Dekanat vorgegeben, wofür gesammelt wird. Die wenigen Kollekten, die von der Gemeinde nach eigenem Gutdünken vergeben werden dürfen, werden nach Kirchenvorstandsbeschluss traditionell an soziale oder kirchliche Einrichtungen gegeben, um deren Arbeit für bedürftige Menschen zu unterstützen. Geld, das ausdrücklich „für die eigene Gemeinde“ gesammelt wird, kommt dem Umweltschutz insofern zugute, dass damit die gemeindlichen Umweltaktivitäten mitfinanziert werden können.

Und dann wollten Sie wissen, was denn dieses Umweltteam überhaupt macht. Leider ist jetzt der Platz für das Umweltthema im Kirchenboten schon wieder verbraucht – deshalb berichten wir im nächsten Heft ausführlich darüber. Aber soviel können wir schon verraten: unser Umweltteam wächst, wir durften Linda Weinert ganz herzlich im Team willkommen heißen!
Sollten auch Sie Interesse haben, dann melden Sie sich gern im Pfarramt oder direkt bei mir.

In diesen Tagen wünsche ich Ihnen, dass Sie sich trotz allen Übels auf der Welt am Frühling freuen können und grüße Sie herzlich

Ihre Umweltbeauftragte
Cornelia Grob