Umweltarbeit in unserer Gemeinde

Im Umweltgottesdienst am 24.10.2021 hatten wir Sie gebeten, uns Ihre Fragen und Anliegen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz aufzuschreiben. Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme gefreut – 47 Kärtchen hingen an der Girlande!
Die Themen betreffen einerseits persönliche Verhaltensmöglichkeiten, andererseits geht es um politisch-gesellschaftliche Möglichkeiten.
Zu einigen dieser Themen haben wir Ihnen im Kirchenboten schon Informationen gegeben. Weitere Umweltartikel finden Sie hier, da können Sie die Themen auch nachlesen, das Neueste steht immer gleich oben. Zu anderen planen wir Informationsveranstaltungen und Workshops – sofern uns die Pandemielage das erlauben wird, und Sie werden auch weiterhin hier im Kirchenboten immer wieder etwas dazu lesen.
Eine Übersicht über die Fragen und Anregungen auf den Kärtchen finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage unter Umweltinfos.

Der dritte Block Ihrer Fragen und Anliegen richtet sich ganz direkt an unsere Gemeindeverantwortlichen, unser Umweltteam und „die Kirche“ als Ganzes.
Dazu und zu den Umweltaktivitäten unserer Landeskirche und der EKD werden wir im nächsten Kirchenboten ausführlich berichten.

Und schließlich wurden auch Zweifel in Ihren Fragen laut, besonders berührt hat mich die Frage „Wie lange wird unsere Erde noch existieren, wenn wir so weitermachen?“

Ich denke, die Erde wird noch lange existieren, allerdings hängt von unseren jetzigen Entscheidungen und unserem Verhalten ab, ob sie auch für Menschen ein guter Ort zum Leben bleiben wird. Als Christinnen und Christen dürfen wir hoffen...

Gestatten Sie mir dazu einen kleinen philosophischen Ausflug zu den drei Grundfragen des Moralphilosophen Immanuel Kant:
1. Was können wir wissen?
2. Was sollen wir tun?
3. Was dürfen wir hoffen?
Die Reihenfolge der kantschen Fragen ist bemerkenswert: an erster Stelle steht, sich kundig machen (wissen), an zweiter Stelle das Tun-Sollen, und erst an der dritten Stelle kommt das Hoffen-Dürfen. Wir wissen heute sehr viel über Umweltprobleme, die Klimakrise und die Notwendigkeit, etwas zu tun, als Einzelne, als Kirche, als Gesellschaft und als Weltgemeinschaft – wir sitzen alle im selben Boot – bzw. auf dem selben Planeten...
Wir dürfen nicht die Augen verschließen und untätig sein!
Als Christen verantworten wir uns vor Gott. Er ist für uns die höchste und letzte Instanz. Unser Gewissen bindet sich an ihn und seine Weisungen für ein verantwortlich geführtes Leben:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8).
Wir sollten uns aber auch nicht überschätzen. Wir können die Schöpfung nicht retten. Wir sollen sie aber mit allen Kräften bewahren. Das begrenzt unser entschiedenes Handeln und macht uns zugleich nüchterner und gelassener. Wir müssen und können die Frage, wie lange die Erde noch existieren wird, nicht beantworten.
Betrachten wir noch einmal das Hoffen-Dürfen. „Hoffnung“ kommt von „hüpfen“, „vor Erwartung unruhig springen“, „zappeln“ und ist eine zuversichtliche innere Haltung, eine positive Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht.“ (Wikipedia)
Unsere Hoffnung liegt in der Gewissheit, dass unser Leben auf dieser Erde in Gottes Hand liegt. So kommt ein wenig freudige Leichtigkeit in die schweren Erdenthemen!
Ich wünsche Ihnen Hoffnung und Tatkraft und grüße Sie herzlich
Ihre Umweltbeauftragte Cornelia Grob