St.-Johannis-Kirche in Neunhof

Auf der höchsten Anhöhe des Ortes bestand bereits um 1350 eine Kapelle, die dem unmittelbar benachbarten Verwaltungssitz des Amtes Neunhof zugeordnet war. Sie gehörte zum Sprengel der Pfarrei Kirchröttenbach. Das heutige Gotteshaus wurde als spätgotische Chorturmkirche im letzten Drittel des 15. Jh. errichtet. Der umgebende Kirchhof war ursprünglich befestigt. Bereits im 18. Jh. ging der Wehrcharakter jedoch verloren, der trutzige Glockenturm, das Gebäude des ehemaligen Backofens sowie Reste der Umfassungsmauern an der Nord- und Ostseite des Friedhofs haben sich bis heute erhalten. 1528 wurde die Johanniskirche in die Pfarrei Beerbach eingegliedert.

 

Die mehrmals durch Kriegshandlungen zerstörte und geplünderte Kirche wurde zwischen 1660 und 1744 im Barockstil erneuert. Damals entstanden das Tonnengewölbe, die Empore, die Kanzel und der reich dekorierte Altaraufbau. Das spätgotische Relief im Schrein des Altares zeigt die Taufe Christi und nimmt damit Bezug auf den Patron der Kirche, Johannes den Täufer.

Durch zahlreiche Grabsteine, Epitaphien, Totenschilde und Wappen der Neunhofer Herrschaftsfamilien Koler und Welser aus verschiedenen Epochen erhält die Kirche ihren ganz eigenen Charakter. 1670 wurde unter dem Altarraum eine Gruft der Welser eingerichtet.

 

1893 erweiterte man das Langhaus der Kirche um die Länge des heutigen Vorraums nach Westen, 1902 erfolgte die Aufstockung des Turmes mit seinen vier charakteristischen Uhr-Erkern, den sogenannten „Wichhäuschen“. In den 1871 aufgestellten Orgelprospekt konnte 2005 ein neues Werk eingebaut werden. Nach der umfassenden Instandsetzung 1962 wurde die Kirche im Innern 1999 und außen 2006 bis 2008 letztmals renoviert.

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