Umweltartikel

SDG 1 – keine Armut!

Das erste der Nachhaltigkeitsziele unserer Weltgemeinschaft (UN) fordert: keine Armut. Nirgends und für niemanden.
Arm nach der internationalen Definition der Weltbank ist, wer nicht in der Lage ist, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das sind augenblicklich
2,15 Dollar pro Tag, was ca. 2 € entspricht. Unter dieser Armutsgrenze leben weltweit ca. 670 Millionen Menschen. Sie können sich nicht genügend
Essen beschaffen, um ihren Hunger zu stillen, sie haben kein Dach über dem Kopf, keine Bildung oder Ausbildung, keine medizinische Versorgung,
und auf dem Leib tragen sie Fetzen.

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Sie befinden sich in einem Teufelskreis, denn ohne Bildung können sie keinen Beruf erlernen und damit später genug verdienen, um für ihre Bedürfnisse aufkommen zu können. Bildung ist ihnen nicht zugänglich, denn sie müssen schon als Kinder Hilfsarbeiten verrichten, damit überhaupt diese 2 € in die Familie kommen. Und so setzt sich die Armut über Generationen fort. Der Geldmangel ist zugleich Ursache und Folge der Armut.
Das gilt nicht nur für einzelne Menschen. Auch Staaten können arm sein, ihre Wirtschaft also nicht ankurbeln durch Investitionen, geschweige
denn ihre Bürger unterstützen und fördern.
Oft haben sie Schulden bei reichen Industriestaaten. Die weltweite Wirtschaft wird von Industrienationen beherrscht. Die Bedürfnisse armer Staaten
finden auf dem Weltmarkt kaum Beachtung, und wenn global die Preise steigen, sind arme Länder und arme Menschen ganz besonders betroffen,
sie können dann oft dem Hunger nicht entkommen.
Geschwächte Menschen werden eher krank, sie können nicht arbeiten und sich keine Medikamente oder ärztliche Behandlung leisten.
Die Armut nimmt weiter zu. Der Generalsekretär der UN, Antonio Guterres, sagt: „Die Beendigung extremer Armut ist das Herzstück der weltweiten Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft für alle“.
Auch der Klimawandel und gewaltsame Konflikte (Syrien, Jemen, Ukraine…) sind Treiber der Armut. Am schlimmsten von Armut betroffen sind Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und alte, kranke Menschen.
Angesichts solcher Zahlen und der komplizierten Zusammenhänge könnte man mutlos werden. Als Einzelne können wir da nicht viel ausrichten.
Oder doch?
Ja, wir können Einfluss nehmen, welche Politik wir unterstützen, denn dass solche großen weltweiten Probleme politisch angegangen werden müssen, liegt auf der Hand. Hier sind Außen- und Wirtschaftspolitik gefragt, die die Gesamtzusammenhänge im Blick haben, die nicht allein auf Gewinn schielen, sondern sich der Verantwortung eines reichen Landes, eines reichen Europa bewusst sind.
Das heißt einmal mehr: wählen, wenn etwas zur Wahl steht!
Natürlich können auch wir als einzelne Menschen zu mehr gerechter Verteilung auf der Welt beitragen.

Sie kennen das Fairtrade-Symbol? Fairtrade verbindet Verbraucherinnen/Verbraucher, Unternehmen und Produzenten und verändert den Handel
durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in Ländern des globalen Südens.
Greifen Sie öfter zu solchen Produkten, in dem Bewusstsein, mit dem etwas teureren Preis tatsächlich den Gegenwert für das Produkt gezahlt und
sich nicht an der Ausbeutung armer Menschen beteiligt zu haben.
Seien wir dankbar, in einem so reichen Land zufällig leben zu dürfen, und geben wir was ab von unserem Überfluss.


Herzliche Grüße
Ihre Cornelia Grob
Kirchl. Umweltauditorin ELKB


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